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Newsletter: 06/2016 Francis White Lance



liebe Chante etan freunde und interessierte

ich habe wohl in so vielen newsletters der vergangenen jahre immer wieder von meinem freund/bruder Francis White Lance geschrieben , mit welchem ich seit über 20 jahren durch eine hunka-zeremonie (adoptions-ritus) verwandt bin.

viele von euch haben Francis kennengelernt durch die chante wakan reisen , bei welchen er mit seinem reichen , tiefen wissen über die lakota-philosophie euch erzählt und gelehrt hat und wir danach mit ihm in einer inipi (schwitzhütte) unsere Gedanken und Gebete hinterlassen haben.
ich kenne kaum einen lakota freund so wie er , welcher mit tiefster integrität die vorfahren seiner lakota-kultur so schätzt , ehrt und deren wissen und erbe , mit allen welche sich dafür interessieren , teilt.
leute aus asien , afrika und europa , christen , buddhisten.... alle haben immer ein warmes willkommen , wenn sie Francis bei seinem haus und dessen sonnentanzplatz besuchen kommen.

selber ist er ein sogenannter heyoka (clown) , dies ist eine form von medizinperson , welche ihre kraft und vision von den donnerwesen erhalten , um diese für das volk wieder einzusetzen.
dies geschrieben ist Francis, obwohl weit bereist , nie in die welt rausgegangen um mit seinem wissen und seinen fähigkeiten sich zu etablieren. sondern blieb immer im pine ridge reservat zuhause um bei seinen leuten zu sein und arbeitet dort als lakota sprachlehrer und mentor für die lakota jugendlichen , welche in ihrer kultur fuss fassen möchten.

das leben als heyoka ist aus der lakota mystik heraus ein grosses privileg , welches aber immer und immer wieder aufgrund der donnerwesen-energie mit chaos , schicksalsschlägen und leben in grosser bescheidenheit verbunden ist und daher oft die normalen lebensmöglichkeiten übersteigt.
zusammengefasst ist Francis White Lance eine medizinperson , ein erinnerer für das eigene volk woher sie kommen und eine tiefe bereicherung mit seinem schatz an wissen über die lakota geschichte , mythologie und kultur , welche er immer bereit ist mit menschen von überall her zu teilen.

im vergangenen märz wollte Francis und mein freund Lionel mit mir zusammen an meine USA einbürgerungszeremonie nach sioux falls mitkommen , über was ich mich sehr gefreut habe. am vorabend bekam ich ein telefon von seiner frau , dass Francis auf der intensivstation im spital von rapid city liegt. er habe einen herzanfall erlitten und seine konditionen wären sehr schlecht , der tod stehe neben ihm.
durch die kunst der westlichen medizin und seinem willen wohl , dass noch so vieles zu tun ist in seinem leben , war es nicht seine zeit zu gehen.
in den folgenden tagen bekam Francis ein neues leben geschenkt , nachdem er in einer 7-stündigen offenen herzoperation mehrere bypässe bekam.
die ärzte konnten es kaum fassen , dass er innerhalb von 5 tagen aus dem Spital entlassen wurde (natürlich ist er auch relativ jung mit erst 60 Jahren,trotzdem war es erstaunlich) und er mittlerweile bereits wieder an den vorbereitungen für den kommenden sonnentanz arbeitet , welcher in 2 wochen stattfindet.

ich muss einfach auch erwähnen was für einen riesen respekt ich habe vor diesen chirurgen , welche diese kunst beherrschen an unseren körpern solche lebenswiedergebenden kräfte umzusetzen. ich hatte mit Francis zusammen , fast zeitgleich 2 fälle offener herz op’s in meiner familie mit meinem onkel in der schweiz und Francis hier in den black hills und bei beiden ist es wunderbar geglückt , was mich sehr glücklich macht.

nebst dem , dass ich euch von dieser geschichte berichten wollte , ist der unterschied zwischen USA und schweiz in sachen krankenkassen - trotz Obama-care sehr frappant.
die eigenen kosten , welche bei Francis und seiner familie hängen bleiben , belaufen sich um mehrere 10’000 dollars , was natürlich für diese leute eine astronomische summe ist.

schlussendlich ist jeder für sein eigenes schicksal verantwortlich , aber ich habe gelernt , dass das wunderbare Naturgesetz von „wer gibt , bekommt...“ immer wieder seine wunderbarheit bewahrheitet. nebst dem dass er und seine familie 3 lakota kleinkinder aus ihren sozialen höllen heraus adoptiert hat , um ihnen eine würdige kindheit zu ermöglichen , ist er immer bestrebt sein bestes zu geben und uns allen mit tat und wissen beizustehen.
sein leben erinnert mich oft an die aussage , das leben selbstlos zu leben / in the spirit of crazy horse.

ich möchte gerne mit diesem newsletter darum bitten , für die welche können und wollen , einen beitrag , noch so klein oder gross , an die erdrückenden krankenkassen rechnungen der familie White Lance beizutragen. alles hilft und das ist gut so.
ich erlaube mir meinen Chanku Luta Fonds dazu zu gebrauchen (siehe EZ unten). bitte mit dem vermerk „Francis White Lance“.

mit hochachtung und respekt ,       euer Charly Juchler / wo Lakota to cho

--> EZ Chanku Luta (bitte Vermerk Francis White Lance)

 Francis White Lance

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